Feierabend, Daniel Altmaier bezwingt Constant Lestienne nach hartem Kampf mit 6:7, 6:3, 6:1, 6:2. Im ersten Satz war es von beiden Spielern ein Auf und Ab. Sowohl Lestienne als auch Altmaier breakten jeweils zweimal, ehe sie sich langsam beim Aufschlag fingen. Am Ende behielt er Franzose im Tie-Break die etwas besseren Nerven. Im zweiten Durchgang lagen ebenfalls nur Nuancen zwischen den zwei Akteuren. Es war Altmaier, der beim Stand von 4:3 ein ganz wichtiges Break schaffte und damit wohl den Grundstein für den Matchgewinn legte. Im Anschluss nämlich fand Lestienne immer seltener zu seinem etwas unkonventionellen Spielstil, produzierte noch mehr Fehler als ohnehin schon. Im dritten Satz gab er gleich dreimal sein Service ab, schien danach nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. Trotz eines frühen Breaks im vierten Durchgang schaffte es wiederum Altmaier, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Insgesamt ist der Sieg für den Deutschen absolut verdient, weil er ab Mitte des zweiten Satzes der solidere und sicherere Spieler war. In der nächsten Runde wartet das Duell mit Alexander Zverev. In diesem Sinne: Tschüss, auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal!

Schon ist es soweit: Nach etwas mehr als drei Stunden verlegt Lestienne seinen Rückhandslice, damit gibt es einen Matchball – und der sitzt! Altmaier rückt ans Netz auf, diesmal landet Lestiennes Lob hinter der Grundlinie.

Und das bleibt er auch – Lestiennes hilft aber teilweise auch ordentlich mit. Bei 15:40 schleudert der 31-Jährige seine Rückhand meilenweit hinter die Grundlinie, und zwar ohne Not. Der serviert derweil nun gegen den Matchverlust.

Lestienne erledigt seine Pflichtaufgabe. Zu 15 nimmt er sein Aufschlagspiel mit, noch ist die Geschichte hier nicht gegessen. Altmaier muss gerade bei eigenem Aufschlag hochkonzentriert bleiben.

Klasse Servicegame vom Deutschen. Ohne Punktverlust und mit einem Ass zum Schluss stellt er in diesem Durchgang auf 4:1.

Altmaier bleibt dran. Nach 0:30 und Aufschlag Lestienne kommt er stark zurück und kommt sogar zum Breakball. Den vereitelt der Franzose mit einer Aufschlag-und-Volley-aus-dem-Halbfeld-Kombination, dafür bekommt er beim folgenden Service einen überragenden Vorhandreturn um die Ohren gepfeffert. Die zweite Breakchance nutzt der Kempener mit einem tollen Cross-Volley. Der 24-Jährige scheint sich nach dem schwierigen Start in diesen Satz gefangen zu haben.

Was für eine Granate von Lestienne! Bei 30 beide schickt ihn Altmaier aus der Spielfeldmitte weit in die Rückhandecke. Sein crosser Passierschlag saust aber exakt an die Linie und ist für Altmaier nicht mehr zu erwischen. Der wiederum reagiert mit einem fantastischen Rückhandlonglinewinner ins Platzeck – auch Dominic Thiem oder Stan Wawrinka, die ebenfalls eine einhändige Rückhand spielen, können den nicht besser setzen. Einen vereitelten Breakball und einen vergebenen Spielball später steht Altmaier am Netz stark, volliert einen wuchtigen Vorhandschlag Lestiennes aus kurzer Distanz fast mühelos auf den Court. Dann begeht der Franzose einen Fehler beim Inside-in – und schenkt Altmaier das 2:1.

Auf der gegnerischen Seite hat auch Lestienne seine Mühe mit dem eigenen Aufschlag. Unter anderem sein 50. unforced error sorgt dafür, dass er gleich drei Breakmöglichkeiten abwehren muss. Bei der ersten ist er noch zur Stelle, die zweite sichert sich Altmaier mit einem tiefen Vorhandslice ins freie Feld.

Wichtig für Altmaier wird es nun sein, den eigenen Aufschlag möglichst lange zu halten. Zu Beginn des vierten Satzes liegt er jedenfalls fix 0:30 hinten, dann vergibt er einige Augenblicke später zwei Spielbälle. Auch die dritte Gelegenheit lässt er liegen, diesmal mit einem Doppelfehler. Wenig später muss er sogar einen Breakball abwehren, macht das mit einem Servicewinner aber mit Bravour. Weil der Deutsche aber weiterhin fehleranfällig bleibt, gibt er tatsächlich sofort das Break her. Nach dem dritten Satz zuvor eigentlich kaum zu glauben.

Dann geht es auch schon weiter. Lestienne erhält zunächst das medical timeout, nutzt von der dreiminütigen Behandlungsphase aber nur 20 Sekunden. Anscheinend kann er ohne größere Probleme weiterspielen.

Lestienne muss behandelt werden. Offenbar plagen ihn ein paar Schmerzen – wo genau, ist unklar. Mal sehen, ob es für den 31-Jährigen weitergehen kann.

Altmaier erarbeitet sich bei Aufschlag Lestienne den ersten Satzball. Den wehrt der Franzose mit einem ekligen Vorhandslice als Inside-In ab – dieser springt so flach ab, dass der Deutsche nicht mehr herankommt. Auch den zweiten Satzball wehrt Lestienne ab, kann dann aber seinen Spielball nicht nutzen. Zwei völlig abgeschenkte Punkte später macht Altmaier doch noch den Satz mit 6:1 perfekt. Erst verballert Lestienne eine Vorhand ohne Not, dann kriegt er den Unterarm-Aufschlag um die Ohren gehauen.

Viel lässt Altmaier derzeit nicht anbrennen. Viel muss er dafür gar nicht tun. Lestienne verschlägt regelmäßig einfache Bälle, haut bei 30:40 aus seiner Sicht eine Vorhand meilenweit ins Aus. Damit serviert er jetzt gegen den Satzverlust.

Altmaier spielt nun ohne Druck und probiert einiges aus. So passiert es, dass er mehrere Fehler aneinanderreiht. Lestienne verkürzt auf 1:4.

Auf der anderen Seite sieht das jetzt richtig gut aus. Zu null serviert sich Altmaier zum 4:0 im dritten Satz. Wenn hier nichts Ungewöhnliches mehr passiert, sollte er sich diesen Durchgang schnappen.

Da macht Lestienne zu wenig draus. Trotz zweier Spielbälle und einer guten Ausgangslage bei 40:30 kann er seine Möglichkeiten nicht nutzen. Sein Vorhandslice aus dem Halbfeld ist nicht gut genug, Altmaier erwischt den Ball und smasht sich anschließend zum Einstand. Nur wenig später greift sich der Deutsche einen Breakball – und packt zu. Sein Inside-In ist nicht mehr zu erreichen.

Anders als im ersten Durchgang bestätigt Altmaier sein frühes Break. Zu 15 tütet er das zweite Game des dritten Satzes ein.

Mit einiger Verzögerung aufgrund einer längeren Toilettenpause von Lestienne geht es mit Aufschlag für den Franzosen weiter. Dieser angelt sich zunächst einen Spielball, dann legt er aber mehrere Fehler nacheinander nach. So kommt Altmaier zu einer frühen Breakchance, die er mit einem äußerst komplizierten, weil hoch zu nehmenden Smash verwertet. Toller Start für den 24-Jährigen.

Das ging fix: Ohne Punktverlust löst Altmaier seine Aufgabe und gewinnt den zweiten Durchgang mit 6:3. Alles wieder in der Reihe, es geht praktisch von vorne los.

Jetzt geht etwas für den Deutschen: Bei 30:15 aus eigener Sicht und gegnerischem Aufschlag treibt er Lestienne mit der Vorhand weit nach außen, sein zweiter Smash beschert ihm dann zwei Breakbälle. Beide Möglichkeiten lässt er allerdings liegen – vor allem die zweite Gelegenheit tut aufgrund des leichtfertig verschlagenen Returns weh. Auch die sich anschließend ergebende dritte Chance aufs Break kann Altmaier nicht nutzen. In der Folge gibt es für beide Spieler zahlreiche Möglichkeiten zum Spielgewinn. Letztlich es Altmaier, der am Netz tatsächlich noch das Break perfekt macht. Vorher servierte Lestienne zwei Doppelfehler am Stück. Damit fehlt nur noch ein Spiel zum Satzausgleich.

Momentan lassen beide Spieler nicht viel anbrennen bei eigenem Aufschlag. Insbesondere Altmaier bereiten seine Servicegames wenig Kopfzerbrechen. Lestienne kommt gar nicht in die Returns und muss in diesem Satz nun immer wieder nachziehen.

Immer mal wieder schimpft Lestienne, obwohl er selbst die Punkte einfährt. So auch bei 30:15, als er die Vorhand direkt auf die Linie prügelt und sich Spielbälle holt. Ohne Probleme macht er schließlich das 3:3 perfekt.

Das ist bitter für Altmaier: Bei 15 beide und eigenem Aufschlag legt er den Volley nah am Körper ins Seitenaus – den kann er auch schon mal ins Feld spielen. Wenig später rutscht ihm eine Vorhand seines Gegners vom Schlägerrahmen weit ins Aus. Beide sich ergebenden Breakbälle kann der Mann aus Kempen zunichte machen. Weil er aber auch seine eigenen Chancen zum Spielgewinn nicht nutzt, sehen wir gleich mehrfach Einstand. Am Ende sind es eine brachiale Vorhand die Linie entlang sowie ein weiterer schneller Punktgewinn, die dem 24-Jährigen doch noch das 3:2 einbringen.

Lestienne zieht seinen Aufschlag problemlos durch. Mit zwei Assen, insgesamt Nummer vier und fünf, greift er beim vierten Spiel dieses Satzes zu. Keine Chance für Altmaier.

Ebenfalls über Einstand geht es bei Altmaier. Der Deutsche muss sogar einen Breakball abwehren, macht das mit dem Vorhandcross aus dem Halbfeld gegen die Laufrichtung Lestiennes aber gut. Auch eine zweite Gelegenheit muss er vereiteln, macht das mit einer Vorhandcross-Rückhandvolley-Kombination aber hervorragend. Den dritten Breakball des Spiels vergibt Lestienne ein Stück weit selbst, indem er den Stop seines Gegners mit einem harmlosen Gegenstop beantwortet und anschließend passiert wird. Im vierten Anlauf ist es dann Altmaier, der sich einen Spielball sichert und diesen direkt verwandelt. Da zieht er den Kopf gerade noch einmal aus der Schlinge.

Huch – auf einmal bekommt Lestienne Probleme. Weil ihm der Touch aktuell etwas abgeht, hat Altmaier relativ plötzlich einen Breakball auf der Kelle liegen. Da diesem aber der Return misslingt, geht es über Einstand. Dort behält Lestienne recht mühelos die Oberhand und gleicht zum 1:1 aus.

Der zweite Satz beginnt, diesmal schlägt Altmaier zuerst auf. Nach 15:30 macht es der Kempener gut, sichert sich mit mutigen Offensivschlägen die nächsten drei Zähler und geht in diesem Satz in Front.

Zu gut für Altmaier! Der Deutsche geht aus dem Halbfeld mit der Vorhand ans Netz vor. Lestienne packt eine überragenden Rückhand-Lob auf die Grundlinie aus, den Altmaier nicht mehr erreichen kann. Der erste Satz ist damit durch.

Es ist Lestienne, der davon profitiert, dass Altmaier seinen Vorhandlongline ohne Not ins Netz drückt. Der Franzose darf nun auch noch selbst servieren.

Lestienne bewahrt kühlen Kopf. Er bringt beide Aufschläge durch, jetzt wird es richtig heiß in diesem Satz. Altmaier rückt bei eigenem Service gut vor ans Netz, volliert dann zum 5:5. Wer sichert sich den ersten Satzball?

Das lässt sich zunächst gut an für Altmaier. Die nächsten drei Punkte gehen allesamt auf sein Konto, nach dem Seitenwechsel hat er aber Pech mit einem Netzkantenroller: Seine Vorhand bleibt in der eigenen Hälfte liegen. Auch er gibt das Mini-Break wieder aus der Hand.

Bitterer Fehler vom Deutschen: Lestienne steht am Netz nicht gut postiert. Altmaier schubst den Ball aus dem Halbfeld mit der Vorhand aber longline ins Aus. Wie wenig Mini-Breaks hier aber wert sind, zeigt der folgende Ballwechsel: Lestiennes Rückhandslice missrät komplett, damit schenkt dieser seinen kleinen Vorteil direkt her. Eine verrissene Vorhand Altmaiers bringt dem Franzosen das 2:1.

In Windeseile macht Altmaier den Tie-Break klar. Gleich im ersten Satz geht es über die volle Distanz.

Da wird Altmaier zu ungeduldig: Bei 30:30 verteidigt er sich zunächst überragend und findet zurück in den Ballwechsel. Dann aber drischt er ohne Not seine Vorhand ins Netz – aus solchen Situationen muss der 24-Jährige unbedingt mehr machen. Anschließend greift er mutig am Netz an, kriegt aber zum wiederholten Mal den Lob ins Feld zurückgespielt. 6:5 für Lestienne.

Gut gelöst vom Kempener. Er behält die Nerven, gewinnt sein Aufschlagspiel und stellt auf 5:5. Wir sehen also eine Verlängerung in diesem Durchgang.

Auf der anderen Seite geht es ebenfalls fix. Ohne große Mühe rauscht Lestienne zum 5:4 in den Games. Damit serviert Altmaier gegen den Satzverlust.

Das sieht jetzt schon wieder deutlich besser aus bei Altmaier. Weniger Fehler und ein druckvolleres Angriffsspiel sorgen für ein ausgeglichenes Spiel. Außerdem hat Lestienne im Vergleich zu vor zehn Minuten ein wenig abgebaut.

Jetzt darf sich wieder der Franzose am Aufschlag versuchen. Noch immer hat er hier weitgehend die Kontrolle, nun aber kommt Altmaier besser in den Aufschlag seines Gegners. Mit einer guten Länge in den Schlägen ergattert er einen Breakball, den er dank eines einfachen Fehlers Lestiennes mitnimmt. Alles wieder in der Reihe.

Was für ein Händchen von Lestienne! Erst spielt er einen extrem schweren Halbvolley mit der Rückhand kurz-cross. Dann packt er auch noch den Volley-Lob an die Grundlinie aus, den Altmaier nicht mehr bekommen kann – 0:15. Die nächsten vier Zähler greift sich dann aber wieder der Deutsche, der nach vier Spielverlusten in Folge mal wieder seinen Aufschlag behält.

Lestienne spielt sich momentan in einen Rausch. Mehrere starke Rückhandcross' und leicht aussehende Winner aus dem Vorfeld machen schnell den Deckel auf das fünfte Game drauf.

Altmaier ist seit seinem Break zum 1:0 nicht mehr richtig im Match. Einige Fehler und viele ungenutzte Chancen bescheren Lestienne erneut drei Breakbälle. Zwei unkonventionelle Vorhandslices stellt Altmaier vor zu große Probleme – er gibt seinen Aufschlag zu null ab.

Lestienne macht es diesmal besser als in seinem Aufschlagspiel zuvor. Zu 15 tütet das dritte Game dieses Satzes ein.

Bei eigenem Aufschlag tut sich Altmaier ebenfalls etwas schwer. Recht schnell liegt er mit 15:30 zurück, bei 30 beide verlegt er den Rückhandvolley am Netz hinter die Grundlinie. Den Breakball wehrt er anschließend per Servicewinner ab, die zweite Gelegenheit verwertet Lestienne dann mit einem feinen Lob. So schnell kann das gehen.

Los geht's, Lestienne eröffnet die Begegnung bei eigenem Service. Gleich die ersten beiden Zähler muss er abgeben, auch danach wird er von Altmaier zum Fehler auf der Vorhandseite gezwungen. Am Ende ist es eine einfach verschlagene Vorhand des Franzosen, der das erste Break – zu null! – besiegelt Lestienne ist währenddessen vehement damit beschäftigt, mit der Schiedsrichterin zu diskutieren. Irgendetwas auf der Tribüne scheint ihn zu stören.

Beide Spieler sind nun auf dem Court angekommen und machen sich warm. Gleich kann es losgehen!

Der Beginn des Matches verzögert sich. Sobald es mit Altmaier-Lestienne losgeht, geht es an dieser Stelle weiter.

Beim Franzosen zeigt die Formkurve mit einer Ausnahme ebenfalls nach unten. Nach enttäuschenden Ergebnissen während der Sandplatz- und während der Rasen-Saison wollte es zunächst auch auf den Hartplätzen nicht klappen. Erst beim Challenger in Stanford zeigte er sein Können: Mit nur einem Satzverlust gewann er das Turnier. Vor einer Woche kassierte er hingegen die nächste Enttäuschung. In Winston-Salem scheiterte er in der ersten Runde direkt an Altmaiers Landsmann Dominik Koepfer. Ein gutes Zeichen für den Deutschen?

In den letzten Wochen und Monaten war für Altmaier regelmäßig in den ersten Runde eines Turnieres Schluss. Lediglich beim Challenger in Braunschweig und in Hamburg am Rothenbaum (jeweils Viertelfinale) konnte er gute Resultate erzielen. Ansonsten liegt sein letztes wirklich überzeugendes Turnier bereits über drei Monate zurück. Im Mai zog er beim Masters in Madrid bis ins Viertelfinale ein, wo er Borna Coric unterlag (3:6, 3:6). Auch beim jüngsten Turnier in Cincinnati ging es bereits nach der ersten Runde nach Hause (7:6, 4:6, 4:6 gegen Alexei Popyrin). Heute wartet mit Lestienne eine Partie auf Augenhöhe – zumindest auf dem Papier.

Hallo und herzlich willkommen zur ersten Runde der diesjährigen US Open! In Flushing Meadows bekommt es Daniel Altmaier zu Beginn mit Constant Lestienne zu tun. Aufschlag ist gegen 18:15 Uhr.