Fazit:
Piccinini pfeift die Partie gar nicht mehr an, Arnautovićs Treffer ist gleichzeitig die letzte Aktion. Inter Mailand feiert einen äußerst souveränen 4:0-Erfolg gegen US Salernitana. Die Gäste waren über 90 Minuten chancenlos und sind mit vier Gegentoren noch gut bedient. Die Nerazzurri schalteten spätestens nach dem 3:0 in der 40. Minute mindestens zwei Gänge zurück, dominierten die Begegnung dennoch nach Belieben. Das Team von Simone Inzaghi untermauerte einmal mehr seine derzeitige Stärke und feiert vor dem Champions-League-Achtelfinalhinspiel gegen Atlético Madrid den sechsten Liga-Sieg in Serie. Das Debüt von Salernitana-Coach Fabio Liverani misslang komplett, die kommenden Partien gegen Monza, Udinese und Cagliari sind für die Granatroten schon fast Endspiele.

Tooor für Inter, 4:0 durch Marko Arnautović
Kurz vor dem Ende kommt Inter dann doch noch zum vierten Treffer! Dumfries Flanke von der rechten Seite wird leicht von Pellegrini abgefälscht und landet so direkt vor den Füßen von Arnautović, der aus vier Metern nur noch einschieben muss.

Nach der 18. Ecke (!) setzt Pavard zum Fallrückzieher an, der aus sechs Metern halbrechter Position knapp über den Querbalken fliegt. Dann geht aber sowieso die Fahne hoch, Arnautović hatte zuvor im Abseits gestanden.

Buchanan zieht links an Sambia vorbei und wird dann im Strafraum vom Franzosen zu Fall gebracht. Das Stadion fordert einen Elfmeter, Piccinini zeigt sofort an, dass es diesen nicht geben wird.

Nach einem langen Ball setzt Arnautović sich halbrechts im Strafraum stark durch und erzielt mit links vermeintlich das vierte Tor. Dabei war der Österreicher jedoch einen Moment zu früh gestartet und steht im Abseits.

Die Partie plätschert ihrem Ende entgegen. Inter überlässt den Gästen auch mal etwas das Spielgerät, die können damit aber sowieso nicht viel anfangen. Die Nerazzurri scheinen sich mit dem 3:0 zufrieden zu geben.

Inzaghi zieht seinen letzten Wechsel und verhilft Neuzugang Buchanan zu seinem Serie-A-Debüt.

Alexis Sánchez schießt einen Freistoß aus 25 Metern zentraler Position einen guten Meter links über das Tor.

Obwohl Inter auch im zweiten Abschnitt sehr dominant auftritt, nichts zulässt und weiterhin viel Ballbesitz hat, zeigen sich die Nerazzurri gnädig mit den Gästen aus Salerno.

Gelbe Karte für Loum Tchaouna (US Salernitana 1919)
Tchaouna kommt gegen Asllani deutlich zu spielt und tritt diesem relativ heftig auf den Fuß. Das zieht die erste Gelbe Karte der Partie nach sich.

Erstmals muss Sommer eingreifen, der mit einem Candreva-Abschluss jedoch keine Probleme hat und diesen sicher fängt.

Auch Çalhanoğlu hat früher Feierabend. Einen Abschluss von Alexis Sánchez pariert Ochoa.

Auf dem Rasen reiht sich ein Inter-Eckball an den anderen, wirklich gefährlich wird es für Ochoa dabei nicht.

Jetzt kommt es auf Inters Seite zur Personalrochade und Inzaghi schont seinen Doppelsturm.

Den gibt es - und der passt zum Nachmittag der Granatroten. Bašić legt für Candreva ab, dessen flacher Abschluss vier Meter links am Tor vorbeigeht.

Dia holt gegen Barella mal einen Freistoß aus 25 Metern zentraler Position heraus. Das dürfte den ersten Torschuss Salernitanas geben.

Auch den nächsten Çalhanoğlu-Eckball von der rechten Seite bekommen die Gäste verteidigt.

Die erste Chance des zweiten Durchgangs. Eine Flanke von Carlos Augusto von links klärt Pellegrino mangelhaft an die Strafraumkante. Aus zentraler Position zieht Çalhanoğlu stramm volley ab und trifft die Kugel satt. Der Schuss ist jedoch nicht platziert genug und prallt von Ochoa, der einfach nur stehen bleibt, hauchzart am Pfosten vorbei. Die anschließende Ecke bringt keine Gefahr ein.

Bastoni misslingt ein Zuspiel auf Carlos Augusto und der Ball kullert ins Toraus. Zu Beginn des zweiten Abschnitts plätschert die Partie eher nur vor sich hin.

Es geht zunächst wie im ersten Durchgang mit viel Ballbesitz für die Hausherren weiter. Einen ersten Abschluss von der Strafraumkante verzieht Barella deutlich.

Ohne personelle Wechsel geht es weiter, Inzaghi gönnt seinen Stars trotz des anstehenden Champions-League-Achtelfinals gegen Atlético Madrid noch keine Pause.

Halbzeitfazit:
Der Pausenpfiff dürfte sich für Salernitana schon fast wie eine Erlösung anfühlen, im ersten Durchgang zeigte Inter gnadenlos, warum sie an der Tabellenspitze stehen, während die Granatroten nicht stattfanden. 77% Ballbesitz, 16:0 Torschüsse und 9:0 Eckbälle belegen die Mailänder Dominanz, dabei hätten die Nerazzurri sogar höher führen können. Ochoa parierte zu Beginn stark, konnte die desolat verteidigende Defensive seiner Mannschaft dann aber auch nicht mehr retten. Im zweiten Durchgang geht es nur noch um die Höhe des Sieges und aus Gäste-Sicht um Schadensbegrenzung.

Die Nerazzurri haben es nach dem zweiten Treffer zwar deutlich ruhiger angehen lassen, dennoch geht die Führung auch in dieser Höhe absolut in Ordnung.

Tooor für Inter, 3:0 durch Denzel Dumfries
Jetzt kommt auch noch Pech bei den Gästen hinzu. Lautaro Martínez steckt schön zu Barella durch, der halblinks im Strafraum nochmal in die Mitte legen will. Dabei schießt er Pasalidis an, der die Kugel in Richtung des eigenen Tores befördert. Ochoa kann das Leder nicht festhalten, sodass Dumfries aus vier Metern nur noch ins leere Tor einschieben muss.

Eine scharf getretene Flanke von Bastoni aus dem linken Halbfeld kommt stark in den Strafraum, wo Thuram diese nur knapp verpasst.

Ein Querschläger von Maggiore am eigenen Fünfmeterraum bleibt unbestraft.

Salernitana hat sich nun weit zurückgezogen und kommt kaum mal an den Ball. Die Hausherren lassen das Leder gut laufen und es wirkt eher wie ein Trainingsspiel für die Nerazzurri.

Nach einer Flanke von Carlos Augusto von links verlängert Bastoni mit dem Kopf zu Thuram, dessen Kopfball nicht druckvoll genug ist und in den Armen von Ochoa landet.

Inter kombiniert sich nach wie vor nach Belieben um und in den Gäste-Strafraum. Dennoch haben die Nerazzurri einen Gang heruntergeschaltet und zeigen nicht mehr die letzte Konsequenz in ihrem Angriffsspiel.

So ist es, Maggiore ersetzt Boateng früh in dieser Partie. Der Weltmeister von 2014 hat sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers wehgetan.

Es kommt immer bitterer für die Gäste aus Salerno. Boateng hat sich offenbar verletzt und muss behandelt werden. Maggiore macht sich bereits für eine Einwechslung bereit.

Selten war eine Führung nach 20 Minuten so verdient wie diese. Inter spielt hier seit Spielbeginn wie in einem Rausch und kreiert eine dicke Chance nach der anderen. Salernitana macht es den Nerazzurri aber auch extrem leicht, die Granatroten verteidigen in der Anfangsphase desolat.

Tooor für Inter, 2:0 durch Lautaro Martínez
Inter legt direkt nach! Und das geht viel zu einfach: Ein weiter Einwurf von Carlos Augusto von der Mittellinie landet bei Lautaro Martínez, der nicht ernsthaft angegriffen wird, in die Mitte zieht und aus halblinker Position aus 16 Metern die Kugel schön und unhaltbar ins lange Eck schlenzt.

Tooor für Inter, 1:0 durch Marcus Thuram
Jetzt ist es soweit! Carlos Augusto setzt sich auf der linken Außenbahn stark durch und gibt von der Grundlinie perfekt an den Elfmeterpunkt zurück. Dort hat Thuram jede Menge Platz und schiebt sicher halbhoch in die rechte Ecke ein. Das war überfällig.

Lautaro Martínez vergibt mal eine Großchance! Çalhanoğlu steckt rechts stark in die Tiefe zu Dumfries durch, der kurz vor der Torauslinie stark an den Elfmeterpunkt zurückgibt. Dort steht der Angreifer völlig frei, verfehlt aber die Kugel. Das passiert dem Top-Torjäger der Liga nur sehr selten.

Die Gäste können erstmals in dieser Partie etwas durchatmen, ein langer Ball von Bastoni segelt aus der eigenen Hälfte bis ins Toraus. 83% Ballbesitz und 7:0 Torschüsse belegen die Dominanz der Hausherren.

Die nächsten beiden dicken Chancen für Inter! Nach einer Barella-Flanke von rechts klärt Pasalidis in höchster Not vor Thuram zur Ecke. Bei dieser kommt Thuram halblinks aus vier Metern zum Abschluss, Ochoa pariert erneut stark.

Was für ein Auftakt in Mailand, Inter beginnt extrem dominant und Salernitana kann sich sehr glücklich schätzen, noch nicht in Rückstand geraten zu sein.

Barella vergibt die nächste Einhundertprozentige! Bei einem langen Ball verschätzt sich Pellegrino, sodass Barella plötzlich frei vor Ochoa auftaucht. Der Mittelfeldspieler könnte auch zu Thuram rübergeben, zieht stattdessen aber aus 15 Metern stramm ab. Das Leder kracht an den Querbalken, Ochoa war wohl noch mit den Fingerspitzen dran.

Glück für Salernitana! Die anschließende Ecke von rechts kommt perfekt auf den Kopf des einlaufenden Bastoni, dessen Kopfball Ochoa stark zur Seite klärt, wo Thuram aus fünf Metern das leere Tor nicht trifft. Vom linken Pfosten landet die Kugel in den Armen vom mexikanischen Torwart. Was für eine Szene!

Dumfries taucht erstmals rechts im Strafraum an der Grundlinie auf, seine flache Hereingabe wird am ersten Pfosten von Boateng zur Ecke geklärt wird.

Nach einer Schweigeminute in Gedenken an die Opfer des Baustellenunglücks heute Morgen in Florenz haben die Gastgeber im ungewohnten, orangenen Ausweichtrikot angestoßen.

Es ist alles angerichtet zu diesem Flutlichtspiel vor prächtiger Kulisse im altehrwürdigen Stadio Giuseppe Meazza. Die Teams sind bereits eingelaufen, Schiedsrichter ist Marco Piccinini, der von Dario Cecconi und Christian Rossi begleitet wird. In wenigen Minuten geht es los, viel Spaß!

Bei seinem Debüt als Salernitana-Coach krempelt Liverani die Startformation im Vergleich zum 1:3 gegen Empoli ordentlich durch. Der wiedergenesene Pasalidis ersetzt den verletzten Pierozzi in der Defensive. Außerdem beginnen Coulibaly, Sambia und Tchaouna für Bradarić (Gelbsperre), Maggiore und Kastanos (beide Bank) und sollen für mehr Gefahr in der Offensive sorgen - der Tabellenletzte stellt mit 20 Treffern in 23 Partien den zweitschlechtesten Angriff der Serie A.

Im Vergleich zum 4:2 bei der Roma nimmt Inzaghi drei Änderungen in der Inter-Startelf vor. Für den verletzten Acerbi rückt de Vrij ins Abwehrzentrum, außerdem werden die Außenbahnen neu besetzt. Carlos Augusto ersetzt Dimarco auf der linken Seite und Dumfries beginnt anstelle von Darmian auf rechts. Vorne startet wie gewohnt das Sturm-Duo Martínez/Thuram, das bereits auf 37 Scorerpunkte kommt.

Beinahe wäre es zum Brüder-Duell auf der Trainerbank gekommen. Beim 1:3 gegen Empoli vor einer Woche war Simones Bruder Filippo Inzaghi noch Cheftrainer der Grantatroten. Nach der fünften Niederlage in den vergangenen sechs Spielen (ein Remis) wurde der ehemalige italienische Nationalstürmer aber entlassen und Fabio Liverani als neuer Chefcoach vorgestellt. Dabei machte Salernitana gar keine schlechte Figur und unterlag den Top-Teams Juve, Neapel und der Roma nur mit 1:2. Dennoch ist der Klassenerhalt für das neue Team vom zuvor vereinslosen Jérôme Boateng derzeit in weiter Ferne: Sieben Punkte sind es bis zum rettenden Ufer. Das Team aus Salerno braucht jeden Punkt.

Es ist ein Duell der Gegensätze in Mailand: Inter thront mit sieben Punkten Vorsprung auf Juve an der Tabellenspitze und hat dabei ein Spiel weniger absolviert wie die Alte Dame aus Turin. Die Nerazzurri spielen eine überragende Saison, die lediglich vom frühen Pokalaus im Achtelfinale gegen Bologna (1:2 nach Verlängerung) getrübt wird. In der Liga ist das Team von Simone Inzaghi seit Ende September (1:2 gegen Sassuolo) und somit seit 17 Spielen ungeschlagen und konnte dabei 14 Siege einfahren. Jüngst konnten die Mailänder mit Florenz, Juve (jeweils 1:0) und der AS Rom (4:2) drei Teams aus der oberen Tabellenhälfte bezwingen. Vor dem Achtelfinalhinspiel in der Champions League gegen Atlético Madrid befindet sich Inter in Topform und will einen weiteren Sieg gegen das Tabellenschlusslicht aus Salerno folgen lassen.