Fazit:
Das nennt man dann wohl eine Packung! ALBA Berlin unterliegt Maccabi Tel Aviv mit 71:106 und war genauso chancenlos, wie der Endstand es aussehen lässt. In der Defensive hatten sie den Gästen überhaupt nichts entgegen zu setzen. Tel Aviv traf 33/40 Versuchen aus dem Zweierbereich, was teilweise an den vielen leichten Punkten nach Transition lag, aber auch viel damit zusammenhing, dass sie einfach in der Offensive guten Basketball spielten und die freien Männer fanden. Gleich vier Spieler erzielten mehr als 14 Punkte, und wenn die Garbage Time nicht schon im dritten Viertel begonnen hätte, wären da noch deutlich mehr Punkte für die Topscorer drin gewesen. ALBA machte einfach zu viele Fehler, lud den Gegner so ein und traf dann selbst nicht genug, um das zu kompensieren. Bester Scorer bei ihnen war Thiemann mit 14 Punkten und auch Brown scorte zweistellig, jedoch ließ dessen Effizienz zu Wünschen übrig. Viel Zeit zum Erholen bleibt nicht, denn am Sonntag kommt Oldenburg in die Mercedes-Benz Arena und rechnet sich nach dem heutigen Spiel sicherlich etwas aus.

Bean und Olinde finden in aufeinanderfolgenden Ballbesitzen den Weg zum Korb und legen den Ball rein. Gerade nach der Leidenszeit von Olinde tut ihm jede erfolgreiche Aktion gut.

Von der Freiwurflinie aus hat Nebo die Chance, die 40 Punkte Führung komplett zu machen, scheitert aber in beiden Versuchen. Das Publikum wird das allerdings trotzdem nicht aufheitern.

Tel Aviv knackt die 100-Punkte Marke! Zugleich kratzen sie an der 40 Punkte Führung. Das 63:100 derzeit ist die größte Differenz in der Partie bisher.

Abseits des Balles läuft sich Olinde unter dem Korb perfekt frei, doch er kann das Anspiel nicht verwerten, bekommt aber im Anschluss immerhin das Foul für sich gepfiffen.

Matt Thomas kommt schön um den Block und wirft den Ball mustergültig in den Korb. Catch and Shoot ist eine seiner Spezialitäten und das sieht man hier wieder.

Die letzten beiden Angriffssequenzen der Berliner hatten wieder mehr Intensität. Vielleicht wollen sie sich doch nicht komplett abschießen lassen, sondern den Schaden so gut es geht in Grenzen halten.

Nach Fehlwurf von Draußen schnappt sich Wetzell stark den Offensivrebound und verwandelt daraufhin.

ALBA warf in der ganzen Partie nur fünf Freiwürfe. Die Gäste hingegen kamen ganze 17 mal an die Freiwurflinie. Das ist einfach zu wenig von den Berlinern.

Fazit 3. Viertel:
Die Geschichte des dritten Abschnittes ist schnell erzählt. Die Intensität beider Teams wird geringer, der Vorsprung der Gäste aber immer größer. Tel Aviv macht, was es will und hat alle Fäden in diesem Spiel komplett in der Hand. Defensiv entspannen sie sich und im Angriff punkten sie relativ konstant. Das reicht locker, um das Spiel durchzubringen.

Jetzt darf auch der Ex-ALBA Spieler Blatt von Draußen verwandeln. Schneider tut es ihm aber gleich und zeigt, dass er das auch kann.

Achtung Achtung Cleveland kommt angeflogen! Es ist das simpelste Play der Welt. Ein gut getimter Cut führt zu einem krachenden Dunk. Ein bisschen am Korb hängen darf da natürlich auch nicht fehlen.

Mittlerweile schnappen sich die Gäste auch unzählige Offensivrebounds, wodurch sie sich immer wieder versuchen dürfen. Schlussendlich ist es Lorenzo Brown, der den Dreier versenkt.

Die Führung beträgt mittlerweile 30 Punkte und es sieht nicht danach aus, als würde das Team aus Isreal zurückfahren. Die Offensive läuft weiterhin flüssig und geschmeidig, weshalb sie auch in diesem Viertel wieder 17 Punkte sammeln.

Thiemann steht mittlerweile bei 14 Punkten und hilft seinem Team bei dem Schlagabtausch in diesen Minuten. Beide Teams scoren gerade, aber richtige Stops generiert niemand. Das braucht Maccabi bei der komfortablen Führung auch nicht.

Olinde mit dem Chasedown-Block! Alles sah nach erneuten leichten Punkten in Transition für Maccabi aus, doch Olinde blockt den zum Dunk hochsteigenden Colson weg. Am Hustle liegt es am heutigen Abend nicht.

Wade Baldwin setzt auf seine starke Leistung einen drauf und trifft jetzt auch noch zum zweiten Mal von Downtown. Der Guard dirigiert das Spiel und gestaltet die Offense ganz nach seinen Wünschen.

Hermannsson spielt einen schönen kraftvollen Pass zu Thiemann. In der Zone ist der Weltmeister gefährlicher als Draußen und so verwandelt er natürlich.

Ohne Probleme kommt Tel Aviv in die Zone und da setzt sich Nebo durch und verwandelt. Auf der anderen Seite setzt Thiemann einen offenen Dreier an den Ring.

Halbzeitfazit:
Tel Aviv überrollte ALBA im ersten Viertel und machte im zweiten Viertel genauso weiter. Sie spielen einfach schönen Team-Basketball und profitieren gleichzeitig von einigen Fehlern der Berliner. Gegen Ende des zweiten Viertels gab es ein kleines Aufbäumen von den Hausherren, weshalb die Führung sogar etwas geringer ausfällt, als es sich angefühlt hat. Das ist ein Klassenunterschied.

Nach einem erzwungenen Turnover und einem Dreier von Spagnolo ist der Rückstand zumindest kurzzeitig wieder unter 20. Auch Delow trifft im Anschluss von Draußen. Das sind ein paar Lichtblicke vor der Pause!

Berlin gibt Maccabi etwas von ihrer eigenen Medizin. In Transition geht der Ball unter dem Korb zu Thiemann, der den Kontakt sucht, den Pfiff kriegt und zusätzlich verwandelt.

Tel Aviv spielt es aber auch unfassbar stark. Abseits des Balles schleicht sich Nebo zum Korb und über den Extrapass gibt es den Dunk für den Big nach Lob.

Das ist bezeichnend. In Transition steht Thomas bei einem Zuspiel deutlich im Aus und so ist die gute Chance dahin. Gebrauchter Tag bei den Hausherren bisher.

Sterling Brown kommt um den Screen und verwandelt den Catch and Shoot Dreier. Dann gelingt ALBA endlich wieder ein Stop, ehe es ein Foulspiel von Tel Aviv gibt. Berlin bleibt in Ballbesitz, aber Brown ist aus der rechten Ecke nicht erfolgreich.

And-one! Brown zieht gegen Hermannsson in die Zone und absorbiert den Kontakt. Mit seiner starken Stabilität kann er den Wurf in Korbnähe trotzdem noch verwandeln und auch den Freiwurf treffen.

Und mit einem Distanzwurf knackt Tel Aviv erstmals in der Partie die 20-Punkte Marke. Es riecht nach Debakel in der Mercedes-Benz Arena.

Baldwin geht in die Isolation und dribbelt in die Mitteldistanz. Dort täuscht er den Wurf an, spielt aber dann einen Bodenpass durch zwei Gegenspieler zu seinem cuttenden Mitspieler, der frei dunken kann.

Wieder ist es das Duell Cleveland gegen Delow. Diesmal stealt er dem Deutschen den Ball bei seinem Wurfversuch und hat dann freie Bahn in Richtung Korb.

Cleveland geht mit enormer Physis zu Werke und tankt sich gegen Delow zum Korb. Das geht dann vielleicht doch etwas zu leicht, führt aber auf jeden Fall zu den ersten Punkten des Abschnittes.

Fazit 1. Viertel:
Ein ganz schwieriges Viertel geht mit 15:27 aus Sicht von ALBA Berlin zu Ende. Maccabi überrollte die Hausherren schlichtweg und profitierte vor allem von zahlreichen Transition Situationen, die sie gut ausspielten. Dazu fielen bei ihnen einige schwierige Würfe, was ihnen bei dieser komfortablen Führung half.

Jetzt gibt es mal einige gute defensive Sequenzen des Heimteams. Ein Dreier von Spagnolo guckt unterdessen schon rein, springt aber doch raus. Das hätte den Rückstand auf fünf Punkte reduziert und wäre wichtig gewesen.

Die Offensive der Albatrosse stockt. Sie erspielen sich keine guten Abschlüsse mehr und begehen Fehler, die Tel Aviv in Transition nutzen kann. Colson wird an die Linie geschickt und kann da seine Ausbeute weiter erhöhen. Nach einem Treffer steht er bereits bei zwölf Punkten.

Aber Colson kontert ebenfalls von Draußen. Offensiv ist das ein bärenstarker Beginn der Gäste.

Hermannsson trifft einen extrem wichtigen Dreier! So beträgt der Rückstand nur noch fünf Punkte und sie konnten es ausnutzen, dass Maccabi nicht mit der höchsten Intensität verteidigt.

Die Berliner werden in dieser Phase in der Defensive überrollt. Demzufolge nimmt Israel González die erste Auszeit der Partie, um seine Männer wieder besser in die Spur zu kriegen und den heißen Gegner aus dem Rhythmus zu bringen.

In Transition ist Tel Aviv besonders stark. In zwei aufeinander folgenden Spielzügen lassen sie es ordentlich krachen. Das Doppeln funktioniert bisher nicht gut.

Wade Baldwin verwandelt jetzt auch für die Gäste von Downtown! Zuvor haben die Berliner es mehrfach mit dem Doppelteam versucht, dies aber eher mittelmäßig erfolgreich.

ALBA legt gut los! Auch Thiemann trägt sich jetzt aus der Mitteldistanz im Scoreboard ein.

Beim Gegner ist mit Sicherheit Lorenzo Brown einigen ein Begriff. Er ist mit der spanischen Nationalmannschaft in dieser Arena Europameister geworden!

Die erste Minute sieht eher nach vorsichtigem Herantasten aus. Doch dann wird es in der Mercedes-Benz Arena zum ersten Mal laut, weil der erste Dreier von ALBA durch die Reuse geht!

Die Historie ist es jedenfalls nicht. Bereits 17-mal trafen die beiden Teams aufeinander, als Gewinner verließ ALBA aber nur zwei Mal das Parkett. Auch das Hinspiel verloren sie 102:81 recht deutlich.

Anders sieht es da bei ihrem heutigen Gegner Maccabi TA aus. Die stehen nämlich mit einer ausgeglichenen Bilanz nach 26 Spielen auf dem letzten Pre-Playoff-Platz. Sie haben also eine Menge zu verlieren, denn sie haben auch nur einen Sieg Vorsprung auf den Elftplatzierten. In ihrer heimischen Liga waren sie in den letzten acht Spielen jeweils siegreich und stehen dort auf dem zweiten Platz, punktgleich mit dem Tabellenersten. Ihre letzten drei Partien in der EuroLeague gingen allesamt verloren. Ist das ein gutes Omen für den deutschen Vertreter?

In der europäischen Top-Liga stehen sie punktgleich mit den Franzosen ASVEL Lyon auf dem vorletzten Tabellenplatz. Für sie geht es also mehr darum, sich international vernünftig zu präsentieren und Erfahrung zu sammeln.

Die Albatrosse empfangen den zehnten Platz der EuroLeague. In den letzten Spielen vor der Länderspielpause hatte man das Gefühl, die Berliner hätten sich etwas gefangen und gefestigt. In der BBL gab es gegen Ulm, Vechta und Göttingen drei Siege in Serie. Und auch wenn es international weiterhin nicht ideal lief, zumindest in der Liga sah es besser aus. Ihr letztes Spiel vor der Pause bestritten sie beim Final Four des BBL-Pokals gegen Ratiopharm Ulm. Hier war der heutige Gastgeber bis Mitte des vierten Viertels in Front, verspielte dann aber in den letzten Minuten den Sieg und musste sich schlussendlich geschlagen geben. Ihnen fehlte es an Scoring und vor allem an einem Spieler, der in die Bresche springt. Procida und Spagnolo waren die einzigen beiden Berliner, die im zweistelligen Bereich scorten.